Biodiversität in Hessen
Für uns und nachfolgende Generationen
Vorgärten und Grünflächen mit Kühlfunktion
Pflanzen als Klimapuffer in den Städten
Die Begrünung schattiert im Siedlungsbereich die darunter liegenden Bodenflächen. Je mehr Schatten, desto weniger Fläche wird direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Auch andere Witterungseinflüsse werden gepuffert oder deutlich reduziert.
Strukturreiche Park- und Grünflächen, idealerweise mit Gewässer, übernehmen eine wichtige Dämpfungsfunktion.
Verantwortung der Kommune
Hinzu kommen begrünte Dächer und Fassaden, Straßenbäume und durch sie schattierte Stadtplätze. Gärtnerisch angelegte Hausgärten und der Verzicht auf so genannte Schottergärten unterstützen im Wohnquartier eine angenehmere Durchlüftung.
Wie können Kommunen Klimafolgen abmildern?
Schatten verhindert eine schnelle und starke Erwärmung des Bodens, sodass der Boden kann mehr Niederschlags- oder auch Gießwasser zurückhalten kann. In der Summe sorgt die schattierende Begrünung in der Stadt für Kühlung und Befeuchtung des Stadtklimas. Grünanlagen und Gewässer sind damit ein wichtiger Baustein für erfolgreiche Anpassungsstrategien gegen die Folgen des Klimawandels.
Neben der Förderung oder Festetzung von Dach- und Fassadenbegrünungen, können Kommunen auf eigenen Flächen und im Rahmen eigener Baumaßnahmen Vorbild sein. Sei es durch eine bewusste Verringerung von Versieglungsflächen und Flächenverbrauch durch wirksame städtebauliche Entwicklungskonzepte. Aber auch die extensivierte Pflege von Park- und Grünflächen und die standortgerechte Bepflanzung der Innenräume von Kreiseln und Verkehrsbegleitflächen mit heimischen Wildpflanzen verbessern die Situation. Ergänzt durch Extensivbegrünungen auf Dächern, die vielen Insekten und Vögeln einen geschützten Lebensraum bieten, profitieren auch gefährdete Arten, die auf der „Roten Liste“ stehen.
Schottergärten verschärfen das überhitzte Stadtklima
Hitze und Staub nehmen zu: Im Sommer erhitzt tagsüber die Sonne die geschotterten Flächen auf pflanzenfeindlich hohe Temperaturen. Da die Steine diese Wärme speichern können, lässt die Hitze dann auch in der Nacht nicht wirklich nach. Die fehlenden Pflanzen können keinen Schatten spenden und keine Staubpartikel aus der Luft filtern. Die glatten Oberflächen können sogar Lärm aus der Umgebung reflektieren und verstärken.
Ein Kies- oder Schottergarten ist keineswegs besonders pflegeleicht, kostengünstig sowieso nicht und auch nicht langlebig. Biologisch scheint oft das Ziel verwirklicht zu sein, eine tote, abstrakte und möglichst naturferne Skulptur angelegt zu haben.
Die NABU-Biologin Kathrin Kaltwaßer gibt Antworten auf Fragen zu Kieseln statt Pflanzen im Vorgarten. Welchen schädlichen Einfluss haben beispielsweise versiegelte und nicht verschattete Freiflächen sowie Steinflure ohne Pflanzenbewuchs auf's Klima in ihrer Umgebung?