Biodiversität in Hessen
Für uns und nachfolgende Generationen
Feldliebe Feldsperling

Der Feldsperling ist der kleine Verwandte des Haussperlings. Bis zu 14 cm wird er groß. Wie der Hausspatz hat er ein bräunliches Gefieder mit schwarzer Musterung. Unterschiedlich ist jedoch der Kopf: Der Feldsperling besitzt eine einheitlich schokoladenbraune Kopfplatte und hat einen dunklen Fleck auf weißer Wange. Weibchen und Männchen sind im Gegensatz zum Haussperling gleich gefärbt. Der Gesang ist ein einsilbiges „Tschi(l)p“, etwas leiser und weicher als beim Haussperling. Zum Brüten finden sie sich gerne in lockeren Kolonien zusammen. Ihre Bruthöhle darf eine alte Spechthöhle, ein hohler Obstbaum oder auch gerne ein Nistkasten sein.

Für das Nest wird die Höhle bis an den Rand mit Stroh, Gräsern und Federn gefüllt. Das Weibchen legt meist zweimal im Jahr ein Gelege mit vier bis sechs Eiern. Das Brüten teilen sich die werdenden Feldsperlingseltern. Nach nur 15 bis 20 Tagen Brut und Aufzucht sind die Nestlinge flügge. Die Jungvögel bevorzugen nach dem Schlüpfen kleine Insekten oder deren Larven. Ältere Feldsperlinge sind Vegetarier und ernähren sich ausschließlich von Samen von Getreide oder Wildkräutern.
(Bild: © Rita Priemer | Adobe Stock)
Lebensraum
Was den Feldsperlingen Probleme bereitet
Maßnahmen zum Artenschutz
Verschiedene Artenschutzmaßnahmen können den Lebensraum des Feldsperlings verbessern:
Eine wichtige Maßnahme ist der Erhalt und die Entwicklung vielfältiger Ackerrandstreifen und unbefestigter Wege zwischen den Feldterrassen. Auch brachliegende Feldstücke sowie über den Winter stehengelassene Getreidestoppeln auf Stoppelbrachen sorgen dafür, dass der Feldsperling Nahrung findet. Daneben ist ein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel auf Ackerrandstreifen und an Wegrändern sowie eine Verringerung des Biozid- und Pflanzenschutzmitteieinsatzes auf Feldern und Äckern von Bedeutung.
Um dem Feldsperling geeignete Brutplätze zu bieten gilt es, Streuobstwiesen, Feldgehölze und Hecken zu erhalten oder wieder anzupflanzen. Der Erhalt naturnaher Waldränder mit einem hohen Anteil stehenden Totholzes mit ehemaligen Spechthöhlen kann sich auch förderlich für die Feldsperlingspopulation auswirken. Auch das Anbringen von Nistkästen lässt die Siedlungsdichte der Feldsperlinge wieder ansteigen.
Landwirtinnen und Landwirte sollten bei der Nutzung von Bindegarn möglichst auf natürliche, vergängliche Materialien zurückgreifen. Andernfalls muss sorgsam darauf geachtet werden, dass kein Bindegarn oder andere Kunststofffäden in der Landschaft liegen bleiben. Da dieses Material von Vögeln beim Nestbau verwendet oder manchmal auch verschluckt wird, führt es auch bei anderen Arten regelmäßig zum Tod von Jung- und Altvögeln. Generell gehören Plastikabfälle nicht in die freie Landschaft, da sie hier vielseitigen Schaden anrichten können.