Biodiversität in Hessen
Für uns und nachfolgende Generationen
Feldliebe Rebhuhn

Das Rebhuhn ist ein etwa taubengroßer, rundlich wirkender Hühnervogel mit kurzen, gerundeten Flügeln. Die Oberseite ist braun-grau, Hals und Bauchseite sind grau gefärbt. Der kurze Schwanz ist rotbraun und zeigt, anders als beim Haushuhn, nach unten. Durch das braun-graue, mit rotbraunen Flecken übersäte Gefieder ist das Rebhuhn am Boden perfekt getarnt und nur schwer zu erkennen.
Die Tiere sind tag- und dämmerungsaktiv. Die Nahrung der erwachsenen Rebhühner besteht vor allem aus Samen und Früchten von Ackerwildkräutern, Getreidekörnern und grünen Pflanzenteilen.

Rebhuhnküken fressen in den ersten beiden Lebenswochen ausschließlich Insekten. Erst nach dieser Zeit nehmen sie auch pflanzliche Nahrung zu sich. Üblicherweise bewegt sich das Rebhuhn im typisch langsam schreitenden Gang am Boden vorwärts, bei Gefahr kann es sehr schnell rennen. Muss es doch mal auffliegen, fliegt es in Bodennähe und landet bald wieder in deckungsreichem Bewuchs, um sich zu verstecken.
(Bild: © drakuliren | Adobe Stock)
Lebensraum
Was den Rebhühnern Probleme bereitet
Wie wir den Rebhühnern helfen können
Die Zukunft der Rebhühner hängt von uns Menschen und unserer Form der Landnutzung ab. Zum Schutz der Rebhühner müssen wieder kleinparzelligere Ackerflächen mit artenreichen Feldrainen geschaffen werden, um ein ausreichendes Angebot an Nahrungspflanzen und Insekten zu schaffen.
Der Einsatz von Düngemitteln, Herbiziden und Insektiziden muss, wo immer möglich, deutlich reduziert werden, damit Wildkräuter wachsen können. Ebenfalls hilfreich wäre ein breites Spektrum an angebauten Ackerkulturen, das heißt, nicht nur wenige Kulturarten, die auf großen Flächen angebaut werden.
Eine deutliche Erhöhung des Brachflächenanteils käme dem Rebhuhn sehr zugute; ebenso das längere Belassen von Stoppelfeldern, die heutzutage meist sofort nach der Ernte umgebrochen werden. Rebhühner benötigen vorjährige Vegetation um dort zu brüten, zum Beispiel extra angelegte Blühbrachen oder Altgrasstreifen, die über den Winter unberührt stehen bleiben.
Die Anlage und Pflege niedriger Hecken- und Saumstrukturen kann eine große Strukturvielfalt in unserer Kulturlandschaft schaffen, ebenso die deutliche Reduzierung nicht notwendiger Mäh- und Mulchaktivitäten entlang von Wegen und Grundstücken.
Letztlich kann jeder von uns einen Beitrag zum Artenschutz leisten, indem er sein Freizeitverhalten an die Bedürfnisse der Wildtiere anpasst und Rücksicht auf die Natur nimmt. Der Konsum regionaler Produkte unterstützt Landwirtinnen und Landwirte in Hessen, die wiederum positiv Einfluss auf den Lebensraum des Rebhuhns nehmen können.