Biodiversität in Hessen
Für uns und nachfolgende Generationen
Feldliebe Steinkauz

Der gut amselgroße Steinkauz ist die drittkleinste Eule in Europa. Zu erkennen ist der Steinkauz an seinem dichten, dunkelbraunen und weißlich geflecktem Federkleid. Er hat einen flachen Oberkopf ohne Federohren, helle Oberaugenstreifen, bernsteinfarbene Augen und einen kurzen Schwanz. Er brütet gerne in Astlöchern und nutzt diese auch als Tagesversteck. In der Abenddämmerung und nachts geht das „Käuzchen“ dann unter anderem auf Jagd nach Mäusen, Käfern, Nachtfaltern und Regenwürmern.

Mitte April bis Mai legt das Weibchen ein Gelege mit meist drei bis fünf Eiern. Während die Vogelmutter brütet, wird sie vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach etwa 35 Tagen verlassen die Jungvögel die Bruthöhle kurzzeitig und klettern umher. Erst nach rund 45 Tagen sind sie flugfähig.
(Bild: © Rolf Müller | Adobe Stock)
Lebensraum
Was dem Steinkauz Probleme bereitet
Maßnahmen, die dem Steinauz helfen
Um dem Steinkauz einen geeigneten Lebensraum zu bieten gilt es, alte Streuobstbestände mit Bruthöhlen zu erhalten und diese durch das Pflanzen neuer Hochstämme zu revitalisieren und auszubauen. Zudem spielt der Erhalt von Kopfweiden in geeigneten Lebensräumen eine wichtige Rolle. Um die Jagdgebiete des Kauzes zu erhalten, ist eine langfristige Sicherung von Grünland, wie Mähwiesen, Weiden und Streuobstwiesen von Bedeutung. Auch Extensivierungsmaßnahmen wie kleinräumig unterschiedliche Mähtermine sind hilfreich. In größeren Grünlandkomplexen kann die Beweidung von Arealen die Verfügbarkeit von Nahrung für den kleinen Kauz erhöhen.
Dort, wo die Steinkäuze genug Nahrung finden, können „Steinkauzröhren“ zur Stabilisierung und Ausbreitung der Populationen beitragen. Die Nisthilfen ersetzen rar gewordene, größere Naturhöhlen und bieten zudem Schutz vor Fressfeinden wie dem Marder.
Schutzmaßnahmen wie das Aufhängen von Steinkauzröhren in geeigneten Lebensräumen durch ehrenamtliche Artenschützer konnten erreichen, dass die Bestandssituation in Hessen im bundesweiten Vergleich noch relativ gut ist.
Helfen können wir dem Steinauz auch durch Engagement und Unterstützung von Eulenschutz-Aktiven und Naturschutzverbänden bei der Pflege und Unterhaltung von vorzugsweise alten hochstämmigen Streuobstwiesen.